DESCRIPTION
Der übergroße, sehr fein gearbeitete Armreif ist an seinen Enden mit Löwenköpfen geschmückt, die ihrerseits Capridenköpfe verschlingen. Darstellungen von Tributbringern sind von den achämenidischen Reliefs aus Persepolis bekannt, die ebensolche, für das menschliche Handgelenk zu große Armreife herbeibringen. Der Löwe verkörpert die königliche Kraft, der Capride das gejagte Tier, im übertragenen Sinne vielleicht den Feind.
BIBLIOGRAPHIE
Rehm, Ellen, Inkrustation bei achämenidischen Armreifen, Archäologische Mitteilungen aus Iran, Neue Folge 26 (1993) S. 76, Abb. 16.- Luschey, H., "Iran und der Westen von Kyros bis Khosrow", in Archäologische Mitteilungen aus Iran, Neue Folge 1 (1968), S. 20, Abb. 11:1.- Armandry, P., Orfèvrerie achéménide, Antike Kunst 1(1958), S. 12, Abb. 12, 18.- 7000 Jahre Kunst in Iran, Villa Hügel, Essen 1962, S. 126, Nr. 365.- Rehm, Ellen, Kykladen und Alter Orient. Bestandskatalog des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, Karlsruhe 1997, S. 47, Farbtaf. III, Nr. I 7.- Schumacher, K., Erwerbungen der Antikensammlungen in Deutschland. VIII Karlsruhe, Archäologischer Anzeiger 1890, S. 6, Abb. 6.- Thimme, J., Antike Meisterwerke im Karlsruher Schloss, Karlsruhe 1986, Nr. 30.- Bildkatalog Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 1976, S. 69.- Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Prestel Museumsführer), München 2000, S. 67.- Orient, Ägypten, Griechenland, Etrurien, Rom und Byzanz. Führer durch die Antikenabteilung des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe1994, S. 37, Abb. 30.- Maaß, Michael, Wege zur Klassik. Führer durch die Antikenabteilung des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 1985, S. 72, Abb. V.- Koch, H., Es kündet Dareios der König... Vom Leben im persischen Großreich, Mainz 1992, S. 220, Abb. 26.- Pope, A.U., Ackermann, Ph., A Survey of Persian Art: From Prehistoric Times to the Present, Bd. VII, London, New York 1938ff, Taf. 122:J.- Schumacher, K., Beschreibung der Sammlung antiker Bronzen, Karlsruhe1890, Taf. II:7, Nr. 1074.- Rehm, Ellen, Der Schmuck der Achämeniden. Altertumskunde des Vorderen Orients 2, Münster 1992, S.14, Abb. 3, Nr. A 33.- Jacobsthal, P., Early Celtic Art, Oxford 1944, Abb. 222:e,f.- Meisterwerke aus den Sammlungen des wiedereröffneten Museums. Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 1959, Nr. 12
BIBLIOGRAPHIE DE COMPLEMENT
Rehm, Kykladen und Alter Orient S. 47: Der geöffnete Reifen ist oval und hat die typisch achämenidische Welle gegenüber der Öffnung (Rehm, E., Der Schmuck der Achämeniden. Altertumskunde des Vorderen Orients Bd. 2, Münster 1992, S. 47f) und einen nahezu U-förmigen Querschnitt, der ehemals wohl mit Fritte gefüllt gewesen ist (Siehe für Vergleichsbeispiele: Miron, A., Orthmann, W. (Hrsg.), Unterwegs zum Goldenen Vlies. Archäologische Funde aus Georgien, Saarbrücken 1995, S. 149 Abb. 184. - bzw. Rehm, E., Inkrustation bei achämenidischen Armreifen, in: Archäologische Mitteilungen aus Iran, Neue Folge 26 (1993), S. 76f., Tf. 17). Der Reifen endet beiderseits in einem Löwenkopf, der einen Capridenkopf verschlingt. Die Löwenköpfe sind vom übrigen Reifen durch ein quergeripptes Schmuckband getrennt, ähnlich ist die Mähne des Feliden gestaltet. Über den Augen befindet sich wie auch bei den Capriden ein Wulst, charakteristisches Zeichen für den Stil dieser Zeit. Der Bart der Capriden ist dreireihig, die Ohren sind mit Haarangabe und die Hörner glatt und zurückgebogen. Die Größe des Reifens - er ist nicht tragbar - spricht für seine Funktion als Weihegeschenk. Die Art, den Tierkampf in dieser verkürzten Form wiederzugeben, stammt aus dem Skythischen; die Szene kann dahingehend interpretiert werden, dass in dem Löwen ein Symbol für den König und in dem Capriden ein solches für den (überwältigten) Feind zu sehen ist (Rehm, E., Der Schmuck der Achämeniden, Altertumskunde des Vorderen Orients Bd. 2, Münster 1992, S. 48 (Weihegeschenk), S. 15f (Form)).